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In 10 Schritten zum erfolgreichen Bewerbungsschreiben

In 10 Schritten zum erfolgreichen Bewerbungsschreiben

So erzeugen Sie einen perfekten ersten Eindruck in der Bewerbung

In 10 Schritten zum erfolgreichen BewerbungsschreibenFür jede ausgeschriebene Stelle langen in den Unternehmen durchschnittlich rund 250 Bewerbungsschreiben ein. Diese werden in Folge von Personalabteilungen und Personalberatungsfirmen zunächst einmal grob ausgesiebt. Die Bewerbungsschreiben, die nach der ersten groben Auswahl überbleiben, werden dann genauer unter die Lupe genommen, um zu überprüfen, welche Kandidaten zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden.

Die folgende Liste der 10 Erfolgsfaktoren soll Ihnen einen Überblick geben, was Sie auf jeden Fall beim Erstellen Ihres nächsten Bewerbungsschreibens beachten sollten, damit Sie Ihre Chancen erhöhen, zum persönlichen Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden:

Schritt #1: Einen professionellen Gesamteindruck erzeugen

Ein englisches Sprichwort sagt: „You will never get a second chance to make your first impression“. Der erste Eindruck ist in der Phase der Bewerbung besonders wichtig, da zunächst von den Personalabteilungen „Spreu von Weizen getrennt“ wird. Wer ein unprofessionelles Portraitfoto mitschickt oder das Bewerbungsschreiben von einer Nickname-E-Mail-Adresse wie beispielsweise Eddi69@hotmail.com verschickt, erzeugt gleich zu Beginn einen weniger positiven ersten Eindruck. Achten Sie daher darauf, dass der erste Eindruck, den Ihr möglicherweise zukünftige Arbeitgeber von Ihnen erhält, ein sehr professioneller ist. Neben dem Portraitfoto und der E-Mail-Adresse zählen auch ein ordentlich formatierter tabellarischer Lebenslauf, ein Bewerbungsschreiben in der Form eines Geschäftsbriefes mit einer eingescannten Unterschrift und auch dem Versand von PDF-Dateien anstelle von Word-Dokumenten.

Schritt #2: Professionelles Bewerbungsschreiben und übersichtlicher tabellarischer Lebenslauf

Neben dem optischen Gesamteindruck ist es wesentlich, dass die Inhalte in den Bewerbungsunterlagen korrekt sind. Dabei sollte beachtet werden: Der Lebenslauf sollte aktuell sein, also auch die letzte und aktuelle Position enthalten, die vollständigen Kontaktdaten, die genauen Zeiten mit dem Anfangs- und End-Monat und Jahr bei der Auflistung der Karrierestationen sowie die Positionen und Unternehmen mitsamt der Auflistung der Aufgabenfelder und Tätigkeiten, die jeweils ausgeübt wurden. Das Bewerbungsschreiben sollte die persönliche Anrede der anzuschreibenden Ansprechperson und den genauen Firmennamen beinhalten. Achten Sie auch darauf, dass der Text stilistisch korrekt ist und keine Rechtsschreibfehler vorhanden sind. Dafür ist es unbedingt nötig, sich für die Erstellung der eigenen Bewerbungsunterlagen Zeit zu nehmen, um diese inhaltlich zu optimieren. Denn letztendlich entscheiden das Bewerbungsschreiben und der Lebenslauf, ob es zu einer Einladung zum Bewerbungsgespräch kommt, oder nicht.

Schritt #3: Eine individuelle Bewerbung schicken, die optimal auf die ausgeschriebene Position und Firma eingeht

Leider kommt es in der Praxis viel zu oft vor, dass das einmal geschriebene Bewerbungsschreiben nur mehr einen neuen Empfänger erhalten, der Rest des Textes jedoch die übliche Standardbewerbung darstellt. Dabei werden allgemeine Floskeln verwendet, ohne einzugehen auf die ausgeschriebene Position, mit den im Stelleninserat aufgezählten Anforderungen oder dem Fehlen einer Darstellung der eigenen Motivation für den Wechsel. In vielen Fällen findet sich auch im Bewerbungsschreiben nur die Zusammenfassung der Inhalte, die bereits in der gleichen Weise im Lebenslauf enthalten sind, und daher dem Personalentscheider keinen Mehrwert an Informationen bietet.

Auch wenn das Bewerbungsschreiben eine zeit- und manchmal auch nervenaufreibende Tätigkeit ist, sollten Sie sich bei dem Erstellen der Bewerbungsunterlagen für jede Bewerbung auch wirklich Zeit nehmen und Mühe geben. Geschulte Recruiter können individuelle Bewerbungsschreiben von Standard-Bewerbungen sehr gut unterscheiden. Letztendlich ist nicht die Quantität der versendeten Bewerbungen für den Erfolg verantwortlich, sondern die Qualität!

Schritt #4: Dem E-Mail- Bewerbungsschreiben selektiv Anhänge hinzufügen

Sie kennen sicher die Redewendung: „In der Kürze liegt die Würze“. Das gilt auch für Bewerbungsschreiben. Präsentieren Sie in wenigen Seiten, was Ihre Qualifikationen und Fähigkeiten auszeichnet und welchen Nutzen Sie Ihrem potentiellen Arbeitgeber bieten können. Beachten Sie dabei, dass Ihr Lebenslauf maximal drei Seiten umfassen sollte und schicken Sie nur die notwendigen Dokumente als Attachement mit. Unzählige eingescannte Dienstzeugnisse, Schulzeugnisse und Kurszertifikate sind für ein erstes Anschreiben nicht unbedingt notwendig. Halten Sie sich dabei immer den typischen Arbeitsablauf eines Recruiters vor Augen. Die Bewerbungsschreiben werden meistens zuerst ausgedruckt und dann Stück für Stück durchgeschaut. Helfen Sie dem Personalentscheider, auf einen Blick zu erkennen, dass es sich lohnt, Sie zu einem persönlichen Gespräch einzuladen und vermeiden Sie, dass sich Recruiter erst durch eine Unzahl an mitgeschickten Anhängen durchwühlen müssen.

Schritt #5: Versand der Bewerbung von einer privaten E-Mail-Adresse

Leider kommt es in der Praxis immer wieder vor, dass Bewerbungen über E-Mail-Adresse des derzeitigen Arbeitgebers versendet werden. Wenn Sie noch keine private E-Mail-Adresse haben, dann legen Sie sich unbedingt für Ihre Bewerbungsphase eine kostenlose Mail-Adresse bei gmx oder gmail an. Anleitungen, wie das funktioniert finden Sie mehrfach auf YouTube. Beim Auswählen der E-Mail-Adresse wählen Sie Ihren Vor- und Nachnamen, um einen professionellen ersten Eindruck zu machen.

Wenn Sie Ihren aktuellen Arbeitgeber verlassen wollen und aktiv im Bewerbungsprozess stecken, dann verwenden Sie niemals dessen Ressourcen, wie E-Mail oder Telefon. Nutzen Sie auch in Ihrer Freizeit möglichst einen privaten PC, um in den Jobportalen nach interessanten Stelleninseraten Ausschau zu halten und schreiben Sie auch Ihre Bewerbungen in Ihrer Freizeit und nicht am Arbeitsplatz.

Schritt #6: Nur auf Stellen bewerben, die zum eigenen Profil passen

In einigen Berufsfeldern sind die freien Stellen, die über Jobinserate ausgeschrieben werden sehr rar. Oftmals gehen Bewerber dann dazu über, sich auf Positionen zu bewerben, die in keiner Weise mit dem eigenen Profil übereinstimmen, d.h. es fehlen die vom Unternehmen für die Besetzung der Stelle geforderten Ausbildungen und beruflichen Erfahrungen. Auch wenn sie sich dann nicht unbedingt große Chancen ausrechnen, eine Enttäuschung ist die Absage dann trotzdem. Um sich Frustration in der Bewerbung zu ersparen, sollten Sie sich daher keinesfalls auf Stellen bewerben, für die Sie überhaupt nicht qualifiziert sind. Sie können davon ausgehen, dass es jedes Mal zahlreiche Bewerber geben wird, die über die geforderten Voraussetzungen verfügen und damit in die engere Auswahl kommen.

Das bedeutet aber nicht, dass Sie immer 100 Prozent der geforderten Anforderungen erfüllen müssen. Wenn Ihr Ausbildungs- und Erfahrungshintergrund zu einem überwiegenden Teil mit den genannten Qualifikationen übereinstimmt, macht eine Bewerbung auf jeden Fall Sinn.

Wenn Sie hingegen den Wunsch hegen, in einen neuen Bereich zu wechseln, dann überlegen Sie sich zuerst, wie Sie mittelfristig in dieses Berufsfeld einsteigen können, z.B. mit der Absolvierung einer Weiterbildung in diesem Feld, damit Sie bereits über erste Qualifikationen für den neuen Beruf verfügen.

Schritt #7: Bewerbungsschreiben vor dem Versenden nochmals kontrollieren

Aus der Furcht heraus, nicht schnell genug bei der Bewerbung zu sein, machen viele Bewerber den Fehler, rasch ein Bewerbungsschreiben zusammenzustellen und loszuschicken. Dabei besteht die Gefahr, dass die zuvor genannten Erfolgsfaktoren übersehen werden und das Bewerbungsschreiben nicht so professionell ist, wie es sein könnte, wenn es mit mehr Sorgfalt erstellt worden wäre. In den meisten Unternehmen gilt die Devise: „Die Mühlen mahlen langsam“. Bewerbungsprozesse ziehen sich meist über Wochen oder sogar Monate. Es kommt daher in etlichen Fällen nicht darauf an, ob Sie heute noch schnell in der Eile oder morgen in Ruhe mit besonderer Gründlichkeit Ihr Bewerbungsschreiben abschicken. Für die Qualität Ihre Bewerbung macht es aber mit Sicherheit einen großen Unterschied.

Schritt #8: Eine Initiativbewerbung nur individuell und selektiv versenden

InitiativbewerbungVielleicht kennen Sie den Begriff: SPAM. Unter Spam versteht man eine nicht angeforderte E-Mail, die als Massenmailing versendet wird. Das Spam-Aufkommen steigt von Jahr zu Jahr und führt in Unternehmen zu einem hohen Arbeitsaufkommen und Produktivitätsverlust.

Immer wieder liest man in Ratgebern, dass Bewerber nicht nur auf das Erscheinen der passenden Stelleninserate warten sollen, sondern sie auch aktiv an zahlreiche Unternehmen eine Initiativbewerbung versenden sollten. Begründet wird das dann meist damit, dass statistisch betrachtet, bei einer höheren Anzahl an Aussendungen mehr positive Rückmeldungen dabei sein werden. Diese Aussagen stammen dann meist aus dem E-Mail-Marketing, durch Beobachtungen von größeren Verkaufs-Mailing-Aktionen. Verschwiegen wird dabei, dass es Erfolgsquoten von meist nur 1% und weniger sind, und damit eine sehr große Anzahl an Empfängern angeschrieben werden muss, um überhaupt einen Erfolg verbuchen zu können.

Was in der Bewerbungspraxis oft feststellbar ist: Wenn Initativbewerbungs-Massenmailings verschickt werden, dann werden diese von den meisten Recruitern gleich in den virtuellen Papierkorb verschoben, weil das Arbeitsaufkommen für die Bearbeitung und Beantwortung zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.

Wenn Sie im Rahmen Ihrer Bewerbung auf das Mittel Initiativbewerbung setzen, dann vermeiden Sie unbedingt Massenmailings! Damit meine ich den exakt gleichen Text an eine große Anzahl an allgemeinen Recruiting-E-Mail-Adressen. Suchen Sie sich lieber einige spezielle Firmen heraus und versuchen Sie zuerst den persönlichen Kontakt herzustellen und das Interesse der Organisation an neuen Mitarbeitern auszuloten. Erst dann schreiben Sie persönlich mit einem individuell erstellten Bewerbungsschreiben an dieses Unternehmen.

Schritt #9: Für eine Terminvereinbarung leicht erreichbar sein

Wenn die Bewerbung dann auf fruchtbaren Boden gefallen ist, und der Personalentscheider einen Termin für ein persönliches Bewerbungsgespräch vereinbaren möchte, sollte eine einfache Erreichbarkeit gewährleistet sein. Selbstverständlich hat jeder Recruiter vollstes Verständnis, dass Sie während der Arbeitszeit nicht sofort das Mobiltelefon abheben und frei sprechen können. Es sollte daher im Rahmen der Bewerbung gewährleistet sein, dass Sie einen professionellen personalisierten Ansagetext auf Ihrer mobilen Sprachbox haben. Damit kann der Personalentscheider Ihnen eine Nachricht auf der Mobilbox hinterlassen und Ihnen mitteilen, dass Sie sich bei ihm für eine Terminvereinbarung melden sollen. Leider passiert es in der Praxis oft, dass die Sprachbox am Mobiltelefon deaktiviert ist und damit keine Möglichkeit besteht, eine Nachricht zu hinterlassen.

Schritt #10: Unterstützung in Anspruch nehmen

Bewerbungen sind mitunter sehr anstrengende Phasen. Etliche Bewerber sind sich unsicher, ob ihre Bewerbungsunterlagen gut genug sind. Viele kennen ihre Stärken nicht und haben daher kein sehr gutes Selbstmarketing.

Erfolgreiche Menschen nehmen immer Hilfe in Anspruch. Entweder wenden Sie sich an einen Coach, Sie absolvieren eine Weiterbildung oder bauen sich ein Netzwerk auf mit Menschen, die ihnen weiterhelfen können.

Der nächste Job kann mitunter Ihre weitere Karriere entscheidend beeinflussen. Wenn Sie das Gefühl haben, Unterstützung zu brauchen, nehmen Sie ein Karrierecoaching in Anspruch und holen Sie sich die notwendigen Informationen durch Fachbücher, Artikel auf Karriereblogs und absolvieren Sie hilfreiche Kurse.

Über die Autorin:

ciw_andrea_jindraMag. Andrea Jindra ist Trainerin, Beraterin und Coach mit den Coaching-Schwerpunkten auf Karrierecoaching und berufliche Entwicklung in Wien.

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Karriere durch Weiterbildung, aber wie?

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Die Bedeutung des Karrierebegriffs ist für jeden ganz verschieden. Während einzelne unter Karriere einen hierarchischen Aufstieg auf der Karriereleiter verstehen, bedeutet für andere das Ziel der persönlichen Karriere eine Spezialisierung und die fachliche Weiterentwicklung im eigenen Berufsfeld.

Wurde in früheren Generationen die Berufswahl einmalig in der Jugend getroffen und der gelernte Beruf dann meist das gesamte Arbeitsleben über ausgeübt, so gestalten sich heutzutage Karrieren vielfältiger. Geradlinige Lebensläufe haben bald schon Seltenheitswert. So finden sich heutzutage in den Lebensläufen regelmäßige Wechsel der Arbeitgeber, Veränderungen der fachlichen Richtung und Berufswechsel sowie auch geplante oder unfreiwillige Auszeiten.

Egal in welche Richtung sich die Karriere entwickelt, Weiterbildung spielt dabei immer eine immer wichtigere Rolle. Deutlich zugenommen hat auch die Selbstverantwortung, die jeder für sich für die laufende eigene Weiterbildung und die persönliche Karriereplanung hat.

Was ist die persönliche Motivation für die Weiterbildung?

Bevor es an die Auswahl der passenden Weiterbildung geht, sollte zuvor die eigene Motivation abgeklärt und die Frage gestellt werden, was mit der Weiterbildung in Folge erreicht werden soll. Geht es einfach darum, das sich laufend ändernde Wissen im eigenen Fachgebiet aufzufrischen, um weiterhin beschäftigungsfähig zu bleiben, oder lautet das persönliche Ziel, sich für eine Führungskarriere zu qualifizieren? Wenn hingegen die einst getroffene Entscheidung über die Berufswahl in Frage gestellt wird, kann eine Umschulung in ein komplett neues berufliches Feld eine Motivation für die Absolvierung einer Weiterbildung darstellen.

Welche Art der Weiterbildung ist geeignet?

Wenn die Richtung klar ist, sollte als nächster Schritt eine Wahl über die Art der notwendigen Weiterbildung getroffen werden. Während kurze ein- bis mehrtägige Kurse eher für die Auffrischung oder Erweiterung bestehender Kenntnisse geeignet sind, stellen längerfristige Schulungen eine gute Basis für den Wissenserwerb in einem neuen Feld oder die Vertiefung der eigenen Fachspezialisierung dar. Umfassendere Programme reichen meist von mehrstufigen Zertifikatslehrgängen bis hin zu zweijährigen postgradualen Masterlehrgängen.

Was sind Kriterien für die Auswahl der passenden Weiterbildung?

Bei der Auswahl des konkreten Weiterbildungsangebots sollte in erster Linie die inhaltliche Komponente eine Rolle spielen. Da Lernen auf Vorrat nicht funktioniert, da Wissen, das nicht laufend wiederholt wird rasch vergessen wird, sollten die Lerninhalte zu einem großen Teil mit der derzeitigen oder geplanten beruflichen Aufgabe übereinstimmen, um in der eigenen beruflichen Praxis Anwendung zu finden. Weiters ist abzuklären, welchen Ruf der Bildungsträger in der Branche hat und ob die, von diesem angebotenen Weiterbildungen von Arbeitgebern auch geschätzt werden. Wenn eine öffentliche Förderung in Anspruch genommen wird, ist es zusätzlich erforderlich, dass die Bildungsinstitution über das Österreichweit gültige Qualitätssiegel Ö-Cert verfügt.

Professionelle Unterstützung bei der Auswahl der Weiterbildung

Da die Absolvierung einer Weiterbildung mit Kosten, Zeit und Anstrengung verbunden ist, sollte die Entscheidung gut abgewogen werden. Wer alleine mit der Entscheidungsfindung überfordert ist, findet in Wien zahlreiche Angebote für die Unterstützung bei der Auswahl der passenden Weiterbildung. Neben den kostenlosen Angeboten mit telefonischer, Online- und E-Mail-Beratung der Bildungsberatung in Wien bietet auch das WIFI Wien Bildungsberatung, Potenzialanalysen sowie Beratung im Rahmen der Berufsorientierung an. Wer seine beruflichen Zielsetzungen genauer analysieren möchte, findet auch Unterstützung von zahlreichen Coaches und Personalberatern, die Karrierecoachings anbieten.

Finanzierung abklären

Ist die passende Weiterbildung dann endlich gefunden, stellt sich die Frage nach der Finanzierung. Wenn die Maßnahme einen unmittelbaren betrieblichen Nutzen hat, besteht eine hohe Chance, dass der eigene Arbeitgeber die Teilnahmekosten übernimmt. Sieht der Arbeitgeber hingegen keinen unmittelbaren Bedarf für die Weiterbildung, kann über eine teilweise Kostenübernahme verhandelt werden.

Müssen die Kosten aus eigener Tasche getragen werden, so kann überprüft werden, ob die Voraussetzungen für öffentliche Förderungen gegeben sind. In Wien bietet der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds derzeit die Aktion „Doppelter Weiterbildungstausender“. Anspruchsberechtigt sind beschäftigte Personen, deren monatliches Nettoeinkommen bei maximal 1.800 Euro liegt. Im Rahmen der Förderung bekommen Kursteilnehmer bis zu 50 Prozent der Kurskosten in der Höhe von maximal 2.000 Euro retour. Wer seinen Lehrabschluß nachholen möchte, erhält sogar bis zu 3.000 Euro.

Bei längeren und zeitlichen intensiven Weiterbildungsmaßnahmen kann auch überlegt werden, ob eine Bildungskarenz in Frage kommt. Bei der derzeitigen Regelung kann die Bildungskarenz auch in Teilen in Anspruch genommen werden, wobei jeder Teil mindestens zwei Monate umfassen muss. Innerhalb von 4 Jahren ist es damit möglich, bis zu 12 Monate geförderte Bildungskarenz in Anspruch zu nehmen. Während der Bildungskarenz erhält der Beschäftigte „Weiterbildungsgeld“ in der Höhe des Arbeitslosengeldes. Für genauere Auskünfte stehen die Arbeiterkammer und das AMS zur Verfügung.

Für alle Kosten, die Beschäftigte für die eigene berufliche Weiterbildung oder Karriereberatung ausgeben, können im Zuge der Arbeitnehmerveranlagung als Werbungskosten steuerlich abgesetzt werden. Damit erhalten Selbstzahler einen Teil der bezahlten Kosten wieder vom Finanzamt zurück.

Ist die Weiterbildung dann absolviert, sollte diese im Lebenslauf angeführt werden. Auch die Teilnahmebestätigung sollte unbedingt aufgehoben werden, denn mit dem Teilnahmezertifikat erhält man auch den formalen Nachweis, der für das berufliche Weiterkommen eines Tages wichtig werden kann.

Dieser Beitrag ist auch erschienen im Magazin „leben in Wien“ Ausgabe 01/2015.

Über die Autorin:

ciw_andrea_jindraMag. Andrea Jindra ist Trainerin, Beraterin und Coach mit den Coaching-Schwerpunkten auf Karrierecoaching und berufliche Entwicklung in Wien.

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Wie läuft ein Karrierecoaching ab?

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Im Karrierecoaching werden Problemstellungen aus dem beruflichen Umfeld reflektiert und passende Lösungen erarbeitet. Das nachfolgende Fallbeispiel beschreibt, wie ein Karrierecoaching ablaufen kann.

Angelika F. ist Mitte vierzig und ist Vertriebsleiterin in einem Konzern. Die Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern macht regelmäßig Überstunden und leidet unter der ständigen Überforderung durch die hohen Zielvorgaben in ihrem Job und dem damit verbundenen Ergebnisdruck und hohem Zeitaufwand, den dieser verursacht. Dadurch hat sie zu wenig Zeit für sich und ihre Kinder und kann sich kaum noch erholen. Andauernde gesundheitliche Beschwerden und Schlaflosigkeit haben sie zu einem Überdenken ihrer Karriere veranlasst. Da sie über ausreichend finanzielle Reserven verfügt, überlegt sie, sich beruflich zu verändern und zukünftig nur mehr Teilzeit zu arbeiten. Mit Hilfe des Karrierecoachings versucht sie herauszufinden, welchen Beruf sie anstreben soll, der ihren Vorstellungen entspricht, besser in ihre derzeitige Lebenssituation passt und ihr mehr Lebensqualität bieten kann.

Nach einem Abklären der generellen Soll-Kriterien des idealen Jobs, also der auszuübenden Tätigkeiten, der organisatorischen, finanziellen und zeitlichen Rahmenbedingungen, wurde im Coaching die Methode der Plus-Minus-Interessant-Liste für die Entscheidungsfindung eingesetzt (nähere Informationen zur Methode siehe Jiri Scherer, Kreativitätstechniken).

Zunächst wurde ein Brainstorming gemacht, welche Berufe sich Angelika F. bereits überlegt hat, die für sie zukünftig in Frage kommen und welche ihr spontan einfallen, die ihr interessant erscheinen. Jede Idee wurde auf einen Haftnotiz-Zettel geschrieben. Über diesen Weg sind acht Berufe notiert worden.

Danach bekam sie die Aufgabe, zu evaluieren, welcher der aufgeschriebenen Berufe „Plus“, „Minus“ und „Interessant“ ist. Dabei ist jeder Zettel einzeln besprochen worden. Es galt herauszufinden, welches Wissen über den notierten Beruf bereits vorhanden ist, also ob ein klares und realistisches Bild über die Aufgaben, Voraussetzungen und Einstiegskriterien in diesem Beruf existiert, und ob die Voraussetzungen aufgrund bisheriger Erfahrungen und Ausbildungen bereits erfüllt sind.

Damit wurde die „PMI-Liste“ ein wenig adaptiert, in dem Sinne, dass nur jene Berufe in die „Plus“-Liste aufgenommen wurden, bei denen bereits die Einstiegsvoraussetzungen vollständig erfüllt waren, die also sofort umsetzbar waren. In die „Interessant“-Liste wurden all jede Berufe aufgenommen, bei denen noch Informationen, bzw. Qualifikationen fehlten.

Mit dieser Aufteilung wurden in Folge die Zettel mit zwei Berufen ins „Plus“, zwei ins „Minus“ und vier Berufe in die „Interessant“-Liste auf einem Flipchart zugeordnet.

Da aufgrund der aktuellen Lebenssituation von Angelika F. keine berufsbegleitende Ausbildung oder Umschulung möglich wäre, wurde entschieden, dass sie sich zunächst auf die zwei Berufe in der „Plus“-Liste konzentriert. Da sie Bekannte hat, die in diesen Feldern tätig sind, wurde vereinbart, dass sie bis zum nächsten Coaching die Bekannten interviewt, um herauszufinden, welche Voraussetzungen für einen Einstieg in diesen Beruf notwendig sind und welche Gehälter möglich wären.

Bei den vier Berufen aus der „Interessant“-Liste wurde vereinbart, dass sie nach und nach Informationen einholen wird, teilweise über Internetrecherchen und durch Gespräche im Bekanntenkreis, mit Personen, die in diesen Feldern tätig sind, um zu evaluieren, ob einer dieser Berufe eine mögliche mittelfristige Perspektive darstellen würde.

Weitere hilfreiche Methoden finden Sie auch im Buch von Sabine Prohaska „Coaching in der Praxis – Tipps, Übungen und Methoden für unterschiedliche Coaching-Anlässe„, bei dem ich mit eigenen Fallbeispielen mitgewirkt habe.

Mehr über die Angebote im Karrierecoaching.

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Über die Autorin:

ciw_andrea_jindraMag. Andrea Jindra ist Trainerin, Beraterin und Coach mit den Coaching-Schwerpunkten auf Karrierecoaching und berufliche Entwicklung in Wien.

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Gehaltsverhandlung planen im Karrierecoaching

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Das Thema Gehaltsverhandlung bereitet vielen Mitarbeitern Kopfzerbrechen. Sowohl bei einem beruflichen Wechsel als auch innerhalb eines bestehenden Jobs, stellen sich viele die Frage, was Sie Wert sind und wie sie ein attraktiveres Gehalt ausverhandeln können. Eine gezielte Planung durch ein Karrierecoaching kann helfen, souveräner zu verhandeln.

Auch wenn mittlerweile die Ausschreibung des Gehaltes in Stelleninseraten Pflicht ist, gibt es wenig Orientierung, was der Job wirklich wert ist. Durch die Auflistung der Kollektivvertragssätze oder den Hinweisen, dass auch darüber hinaus gezahlt wird, hat sich für Bewerber wenig geändert, was die Transparenz von Gehältern betrifft. Eine Marktübersicht über die Kollektivvertragssätze bieten Seiten, wie z.B. der Gehaltskompass. Da auch innerhalb der Betriebe sehr häufig kaum bekannt ist, was Kollegen verdienen, tun sich viele schwer, ihren Marktwert adäquat einzuschätzen und auch in einer Gehaltsverhandlung entsprechend aus zu verhandeln.

Den eigenen Marktwert ermitteln

Somit ist nach wie vor die effektivste Methode, das Bewerben auf ausgeschriebene Stellen, die den eigenen Qualifikationen entsprechen. Sehr zum Leidwesen vieler Personalberater und Unternehmen, bewerben sich viele Personen, die in Wirklichkeit gar nicht an einem Wechsel interessiert sind. Für die Bewerber ist es aber oftmals der einzige Weg, den eigenen Marktwert zu ermitteln. Außerdem fördert es das eigene Selbstwertgefühl, ein interessantes Jobangebot zu erhalten, und man kann ja nie wissen – möglicherweise erweist sich die Bewerbung als Glückstreffer hin zum Traumjob.

Eine unternehmerische Einstellung entwickeln

Immer häufiger wird in Unternehmen ein unternehmerisches Denken von Führungskräften und Mitarbeitern gefordert. Im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf eine Gehaltsverhandlung ist es zielführend die Argumente für oder gegen eine Gehaltserhöhung aus der unternehmerischen Brille zu betrachten. Da ein Unternehmen durch die Arbeit eines Mitarbeiters mehr verdienen will, als es an Kosten für die Person investiert, muss die Erfüllung der gestellten Aufgaben auf jeden Fall einen Nutzen für das Unternehmen bringen.

Überzeugende Argumente finden

Im Karrierecoaching können gute Argumente gefunden werden, die in einer Gehaltsverhandlung den Chef überzeugen. Dabei gilt es herauszufinden, was die besonderen Leistungen in der letzten Zeit waren, welche Zusatzaufgaben erfüllt oder welche innovativen Ideen eingebracht wurden. Nur Vorsicht: alles was Vorgesetzte als völlig normal ansehen, zählt nicht zu den besonderen Leistungen.

Effektives Selbstmarketing

Wenn Ihr Chef nicht genau weiß, was Sie alles tun und können, dann betreiben Sie zu wenig Selbstmarketing. Ohne zu dick aufzutragen, können Sie durchaus regelmäßig Ihren Chef und Ihre Kollegen in Kenntnis setzen, welche Leistungen Sie vollbracht, welche Probleme Sie gelöst und welche Erfolge Sie verzeichnet haben.

Laufende Weiterentwicklung

Durch kontinuierliche Weiterentwicklung Ihrer Qualifikationen und Kompetenzen können Sie auch laufend Ihren Marktwert steigern. Dazu zählen der regelmäßige Besuch von Weiterbildungsmaßnahmen, das fachliche am-Ball-bleiben in Ihren Themenfeldern und auch das Kontakthalten mit Experten aus Ihrem Berufsfeld und Ihrer Branche. Wenn Sie sich dieser Stärken bewusst sind und diese auch gezielt kommunizieren, dann haben Sie die Argumente, die Sie brauchen bereits parat.

Eine Ablehnung ist noch kein endgültiges Nein

Wenn Sie schon die Erfahrung gemacht haben, dass Ihr Vorschlag in der Gehaltsverhandlung auf erste Ablehnung stößt, so ist das der häufigste Fall. Selten reagieren Vorgesetzte mit Begeisterung auf diese Vorschläge. Bedenkt man aber, dass wenn jeder Forderung sofort stattgegeben wird, wahrscheinlich sofort eine ganze Lawine an Gehaltsforderungen auf den Chef einprasseln, so wird die Reaktion verständlicher.

Daher ist es besonders wichtig, gut vorbereitet zu sein, und die Verhandlung mit guten und fundierten Argumenten zu führen. Wenn Unsicherheiten in der Verhandlungsführung bestehen, so kann das Karrierecoaching auch für das Rollenspiel, mit der Simulation einer Gehaltsverhandlung genutzt werden.

Mehr über Karrierecoaching

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Über die Autorin:

ciw_andrea_jindraMag. Andrea Jindra ist Trainerin, Beraterin und Coach mit den Coaching-Schwerpunkten auf Karrierecoaching und berufliche Entwicklung in Wien.

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Karrierecoaching – Was ist das? Wie funktioniert es?

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Immer öfter ist von Karrierecoaching die Rede. Viele fragen sich aber, was Karrierecoaching genau ist, und vor allem, was der Unterschied ist zur Berufsberatung, zum Bewerbungscoaching und zur Bildungsberatung.

Anna H. ist Führungskraft in einem internationalen Konzern. Sie kommt ins Karrierecoaching, weil sie mit ihrer beruflichen Situation in letzter Zeit extrem unzufrieden ist. In ihrer Rolle als Managerin einer Abteilung mit drei Mitarbeitern und einer hohen Budget- und Umsatzverantwortung fühlt sie sich zunehmend überfordert. In etlichen schlaflosen Nächten hat sie nun den Entschluss gefasst, etwas in ihrem beruflichen Leben zu verändern. Da sich ihre Gedanken immer nur im Kreis drehen, hat sie beschlossen, die Hilfe eines professionellen Karrierecoachs in Anspruch zu nehmen, um mehr Klarheit in ihr Denken zu bekommen.

Franz K. ist angestellter Trainer in Wien. Ihm gefällt sein Job, die Arbeit mit Menschen und das Vermitteln von Wissen. Allerdings stören ihn zunehmend die Arbeitsbedingungen in dem Unternehmen, für das er tätig ist. Etliche Male hat er bereits über den Schritt in die Selbständigkeit nachgedacht. Aber er ist sich extrem unsicher, ob er diesen Weg einschlagen soll, oder doch vielleicht besser nur den Arbeitgeber wechseln soll. Da er die Für-und-wider-Argumente mit Hilfe eines Coaches reflektieren möchte, wählt er ebenfalls ein Karrierecoaching.

Berufliche Weiterentwicklung

Diese beiden Beispiele aus der Praxis zeigen, dass ein Karrierecoaching dann Sinn macht, wenn berufliche Fragen geklärt werden sollen. Dabei ist es unerheblich, ob der Schritt in der Karriere ein beruflicher Umstieg in einen anderen Bereich, ein Aufstieg innerhalb des gleichen Unternehmens oder in eine andere Firma ist. Auch die Frage nach einer möglichen Selbständigkeit ist eine oft gestellte im Coaching.

Für wen ist das Karrierecoaching geeignet

Auch bei den Altersgruppen gibt es eine bunte Vielfalt. So kommen Menschen ins Coaching, die ganz am Beginn ihrer Karriere stehen und sich nicht sicher sind, ob sie den richtigen Weg eingeschlagen haben. Diese Situation kommt gar nicht so selten vor, da sich viele Jugendliche bereits in einer Phase für einen speziellen Ausbildungsweg oder eine berufliche Richtung entscheiden müssen, in der sie noch gar keine oder wenig Erfahrungen in der Praxis sammeln konnten. Oftmals sind sie sich auch gar nicht ihrer Talente und Stärken bewusst. Oder sie erkennen in den ersten Berufsjahren, dass der eingeschlagene Weg ihnen überhaupt nicht zusagt. Eine weitere Gruppe, die das Karrierecoaching nutzt, sind Personen, die in der Mitte ihres Berufslebens stehen und ihre Karriere aktiv planen wollen. Dabei handelt es sich oft um sehr zielstrebige, wissbegierige Menschen, die eine berufliche Veränderung auch als persönliche Weiterentwicklung sehen. Auch Menschen im letzten Drittel der beruflichen Entwicklung nutzen das Karrierecoaching. Oft ist für sie Karriere, in Form einer hierarchischen Entwicklung nicht mehr von Bedeutung. Da die Kinder bereits auf eigenen Beinen stehen und sich dadurch die Fixkosten für das tägliche Leben reduziert haben, steht vielfach auch nicht das Geldverdienen im Vordergrund. Vielmehr ist für sie das Ziel eine Selbstverwirklichung und endlich einmal das machen zu können, was sie immer schon tun wollten. Nicht selten ist dann eine Umschulung und der Wechsel in einen gänzlich anderen Bereich die Folge.

Unterstützung bei der Lösungsfindung

Was auch immer die genaue Themenstellung ist, oder die Zielsetzung für die berufliche Veränderung, Aufgabe des Coach ist es, den Kunden dabei zu unterstützen, die für ihn beste Lösung zu finden. Zunächst werden die persönlichen und beruflichen Interessen, die eigenen Stärken und Talente abgeklärt und auch geschaut, welche Voraussetzungen an Kenntnissen, Fähigkeiten und hilfreichen Kontakten bereits vorhanden sind, auf denen aufgebaut werden können. Je nachdem, wie viel Erkenntnisse über die persönlichen Stärken und Motive bereits vorhanden sind, können auch ergänzend zum Coaching-Gespräch anerkannte Testinstrumente oder Potentialanalyseverfahren eingesetzt werden. Am effektivsten sind Karrierecoaching-Prozesse, die über mehrere Wochen gehen. Mit dem Coach werden in der Coaching-Sitzung die Fragen reflektiert und Lösungen gesucht. Zwischen den Coachings, sollten dann vom Kunden weitere Informationen eingeholt werden, die die Basis für seine  Entscheidungsfindung sind, oder es können bereits erste Lösungsschritte in die Praxis umgesetzt werden.

Unterschied zur Berufs- und Bildungsberatung

Während das Coaching das Bewusstmachen der eigenen Stärken erleichtert und dem Finden der passenden Lösung dienen soll, hat die Berufs- und Bildungsberatung, wie der Name bereits signalisiert, stärker beratenden Charakter. Hier geht es darum, fachkundige Beratung zu erhalten, welche Berufsfelder oder Aus- und Weiterbildungen es gibt und wie diese aussehen. Diese Form der Beratung ist vor allem dann zielführend, wenn bereits ein klares Bild über die angestrebte Richtung existiert.

Unterschied zur Bewerbungsberatung und zum Jobcoaching

Wenn bereits klar ist, wie die berufliche Veränderung aussieht und bereits konkrete Maßnahmen für einen Jobwechsel unternommen werden, ist die Bewerbungsberatung bzw. das Jobcoaching die richtige Coachingform. Je nach Problemstellung können dabei der eigene Lebenslauf und die schriftlichen Bewerbungsunterlagen optimiert oder gezielt Bewerbungsgespräche und Gehaltsgespräche geübt werden. So können die vorgestellten Coaching- und Beratungsformen auch ergänzend und ineinandergreifend kombiniert werden. Auf jeden Fall gilt: Ein Coaching-Prozess sollte so lange dauern, bis die nächsten Schritte klar sind und  die Sicherheit da ist, diese Lösungsideen auch in konkrete Taten umzusetzen.

Übersicht Karrierecoaching

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Über die Autorin:

ciw_andrea_jindraMag. Andrea Jindra ist Trainerin, Beraterin und Coach mit den Coaching-Schwerpunkten auf Karrierecoaching und berufliche Entwicklung in Wien.

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Mentaltechniken für eine erfolgreiche Zukunft

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Zukunftsorientierte Menschen sind erfolgreicher. Eine hohe Zukunfts- und Karriereorientierung kostet aber oftmals Lebensqualität. Mentaltechniken können helfen, die richtige Balance zu finden. Die beiden Organisatoren des 1. Wiener Kongress für Mentale Stärke und Mentalcoaches Werner Schweitzer und Michael Altenhofer zeigen praktische Wege, wie es geht.

Hedonisten leben in der Gegenwart. Sie schaffen es nicht, heute auf etwas zu verzichten, um in der Zukunft mehr zu haben. Für eine Zukunftsorientierung fehlt ihnen die nötige Disziplin. Auch Fatalisten denken nicht an die Zukunft. Sie glauben sogar, selber nichts für eine positive Gestaltung der Zukunft beitragen zu können.

Menschen mit einer hoch ausgeprägten Zukunftsorientierung hingegen sind nach unserem westlichen Maßstab erfolgreich. Sie investieren in ihre Karriere und sind bereit, heute auf Annehmlichkeiten zu verzichten, wenn sie dadurch in Zukunft mehr erreichen können. Diese Einstellung hat aber auch ihren Haken: „Menschen mit hoher Zukunftsorientierung können weniger genießen, was sie derzeit haben. Trotz ihrer Erfolge sind sie nie wirklich zufrieden, mit dem was sie erreicht haben. Außerdem geht ein hohes Karrierestreben auch auf Kosten der Lebensqualität“, so Mentalcoach Werner Schweitzer.

Genießen lernen

Um in sich ruhend und emotional stabil zu sein, braucht es in erster Linie eine positive Vergangenheit. Schöne Erinnerungen geben die nötigen Wurzeln und Kraft im Leben. „Es ist nie zu spät für eine positive Vergangenheit. Wenn die Vergangenheit nicht so positiv war, müssen wir sie eben mental verändern“, rät Werner Schweitzer. Als Empfehlungen gibt er dann: Fotos anschauen von vergangenen Urlauben, gute Gefühle ansprechen bei Freunden und der Familie, Entspannungstechniken üben, neue Restaurants und Urlaubsorte ausprobieren, ein Tagebuch führen und auch zu lernen, Erfolge zu genießen.

Das Erfolgstagebuch

Eine praktische Technik, um die Vergangenheit positiver zu gestalten, ist das Erfolgstagebuch. Dabei wird am Ende jedes Tages aufgeschrieben, was an diesem Tag positives passiert ist. „Dieses Tageshighlight sollte aber mit einem selber zu tun haben, damit man sieht, dass man selber etwas zum Erfolg beitragen kann“, erklärt Werner Schweitzer. Wenn dieses Tagebuch dann regelmäßig mit Erfolgsgeschichten befüllt wird, empfiehlt der Mentalcoach dann am Ende jeder Woche ein Wochenhighlight auszuwählen, am Ende des Monats aus den Wochenhighlights ein Monatshighlight, und daraus dann am Ende des Jahres das Jahreshighlight.

Positive Erinnerungen für die Zukunft

Die positive Wirkung des Erfolgstagebuches unterstreicht auch noch einmal der Mentalcoach Michael Altenhofer: „Wir sind das, woran wir uns erinnern. Das woran wir uns erinnern wollen, ist unser Spiegelbild“. Dabei ist das Gedächtnis ein sich selbst regulierendes System. „Wenn ich erwarte erfolgreich zu sein, dann suche ich mir in Erinnerung die Dinge, die ich in der Vergangenheit geschafft habe“, gibt Michael Altenhofer zu bedenken. Und diese positive Erinnerung hat dann Auswirkungen auf die Zukunft.

Innere Selbstüberzeugung

Weitere Argumente für den Einsatz des Erfolgstagebuches sieht Michael Altenhofer auch darin, dass damit persönliche Stärken und Talente sichtbar gemacht werden. „Das schafft einen enormen Erfahrungsschatz und Bewältigungsglauben. Damit weiß ich, was ich gut kann und habe auch tatsächlich Erfahrungswerte und Gründe“, schildert der Mentalcoach. Aufgrund dieser Tatsachen wächst auch die innere Selbstüberzeugung. „Wenn ich aufgrund von konkreten Erfahrungen weiß, dass ich etwas kann, dann ist das weit besser als „nur“ positives Denken“, so Michael Altenhofer weiter. Für eine ehrliche Selbstüberzeugtheit gibt er den Teilnehmern des Mentalkongresses abschließend noch den Rat: „Finden Sie vier gute Gründe, warum Sie etwas können und schreiben Sie diese auf, denn Schreiben ist strukturiertes Denken“.

Der Wiener Kongress für Mentale Stärke wird im kommenden Jahr fortgesetzt. Nähere Informationen finden Sie unter: www.mentalkongress-wien.at

Text: Mag. Andrea Jindra – Dieser Beitrag ist auch erschienen auf Weiterbildungsmarkt.at

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Über die Autorin:

ciw_andrea_jindraMag. Andrea Jindra ist Trainerin, Beraterin und Coach mit den Coaching-Schwerpunkten auf Karrierecoaching und berufliche Entwicklung in Wien.


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Karriere mit Netzwerk und Eigenmarketing

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n Österreich sind Toppositionen in Unternehmen nach wie vor fest in Männerhand. Neben hervorragenden Kompetenzen brauchen Frauen auf ihrem Karrierepfad vor allem Netzwerke und Eigenmarketing.

Gundi Wentner ist seit Jahrzehnten eine der führenden Beraterinnen Österreichs. Und sie zeichnet ein Bild, das zum Nachdenken anregt: „Männer rekrutieren eher Männer als Frauen, da unbewusst nach dem Prinzip der Selbstähnlichkeit ausgesucht wird“, ist die Partnerin von Deloitte Österreich überzeugt. Aufgrund der nach wie vor extrem konservativen Rollenbilder in Österreich werden daher „Frauen nicht dieselben Führungsqualitäten wie Männern zugeschrieben“, berichtet die Personalberaterin weiter.

Während noch im mittleren Management zahlreiche Frauen zu finden sind, kommen diese dann kaum in die oberen Führungsebenen, die für die Besetzung von Vorstands- und Aufsichtsratspositionen verantwortlich sind. Einen Hauptgrund sieht Wentner in den Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel dem Halbtagsschulsystem: „Da die Familienarbeit zu 80 Prozent bei den Frauen liegt, entscheiden sich viele hochqualifizierte Frauen für Teilzeit und Familie und gegen Karriere.“

Cornelia Zinn-Zinnenburg, Geschäftsführerin der Kienbaum Consultants International, sieht die Gründe hierfür auch in einem unterschiedlichen Wertesystem: „Frauen definieren sich weniger über Macht und Einfluss. Stattdessen haben sie hohe Ansprüche an sich selbst und auch eine andere Einstellung zu Verantwortung.“ Durch die Konzentration auf die fachlichen Herausforderungen vergessen sie aber oftmals auf ein unterstützendes Netzwerk. „Es ist immer wieder anstrengend, sich rein sachlich zu behaupten“, gibt die Beraterin zu bedenken.

Familie und Karriere

Dass viele Frauen oftmals gar nicht den Wunsch haben, eine Karriere in Richtung Topmanagement einzuschlagen, stellt Natalie Bairaktaridis, Managing Partner der Signium Management Consulting, immer wieder fest: „Eine Spitzenposition erfordert nicht nur erheblichen Einsatz und Mut, sondern vor allem große Abstriche im Privatleben. Diesen Preis wollen viele Frauen nicht bezahlen.“ Bairaktaridis sieht aber auch eine neue Generation an weiblichen Führungskräften heranwachsen, die erst spät eine Familie gründet und die sich sowohl Karriere als auch Familie wünscht. Die Geschäftsführerin des Executive Search Unternehmens hat als Mutter einer zweijährigen Tochter selbst lernen müssen, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen. „Die finanziellen Möglichkeiten als Führungskraft schaffen die Voraussetzungen für eine umfassende Kinderbetreuung. Aber es braucht auch einen Partner, der das mitträgt und einen sowohl zeitlich als auch psychisch unterstützt“, berichtet Natalie Bairaktaridis aus eigener Erfahrung.

Weniger Führungskräfte

Während auf dem Arbeitsmarkt Fachkräfte immer rarer werden, zeichnet sich ebenfalls ein Mangel an Führungskräften quer durch alle Branchen ab. „Viele Manager erreichen einen Punkt in ihrem Leben, wo sie kein Interesse mehr an einer hierarchischen Karriereentwicklung haben, materielle Bedürfnisse mehr als befriedigt sind, Macht und Einfluss keine Rolle mehr spielen und sie sich völlig neu orientieren“, berichtet Cornelia Zinn-Zinnenburg aus ihrer Beraterpraxis. „Geld ist kein Hauptmotivator mehr. Double Career und die Familienorganisation hemmen die Mobilität, die wir oft für die Besetzung von Führungspositionen benötigen“, erklärt die Kienbaum Geschäftsführerin.

Neue Anforderungen

Unabhängig vom Geschlecht suchen die Headhunterinnen verstärkt nach Führungskräften, die den Anforderungen der Zukunft gerecht werden.

Gundi Wentner: „Im Zentrum stehen zukünftig noch mehr Leadership, Umgang mit Unsicherheit und Veränderungen, Talent, Management und Selbstkompetenz, wie zum Beispiel Lernfähigkeit, Misserfolgstoleranz und Selbstreflexion.“

Natalie Bairaktaridis schaut vor allem auch bei ihren Kandidatinnen und Kandidaten auf ein hohes Maß an Eigenmotivation und unternehmerischem Denken: „Bemerkenswert sind jene Führungskräfte, die es bewerkstelligen, Nachfrage für ein Produkt zu schaffen, das keiner kennt, die Niederlagen einstecken können und sich trotzdem nicht entmutigen lassen, die weitermachen und neue Wege gehen.“ Eine weitere zentrale Fähigkeit sieht die Headhunterin in der Selbstverantwortung für die eigene Karriere: „Es wird immer wichtiger, sich zu fragen, wo es hingehen soll, selbstbestimmt vorzugehen, proaktive Entscheidungen zu treffen und nicht einfach darauf zu warten, dass einen jemand entdeckt.“

Bei dem Führungskräftemangel stellen karriereorientierte und gut ausgebildete Frauen einen umfassenden Talentepool dar. Während engagierte Frauen in fachlicher und persönlicher Hinsicht oftmals sehr kompetent sind, fehlt es ihnen häufig an zwei Erfolgsfaktoren, die auf dem Weg nach ganz oben entscheidend sind: den nötigen Netzwerken und umfassendem Eigenmarketing.

Vernetzen und Werben

Die Bedeutung von Netzwerken wird von Frauen oftmals unterschätzt. Cornelia Zinn-Zinnenburg: „Sie vergessen oft, dass das reale Netzwerk und das damit begründete Vertrauen oft über reine Kompetenz gestellt ist.“ Was Männer bereits sehr gut können, müssen Frauen erst richtig lernen. „Männer sind besser miteinander vernetzt und kommen so rascher an wichtige Informationen“, berichtet Natalie Bairaktaridis aus ihrer Executive Search Praxis. Auch Eigenmarketing sollte nicht zu kurz kommen. „Es ist viel schwieriger, sich als Person mit seinen Kompetenzen zu verkaufen als ein Produkt. Sich als Person zu positionieren ist aufwändig und dauert mitunter mehr als zehn Jahre“, weiß die Beraterin.

Noch sehen die Headhunterinnen wenig positive Veränderungen. Auch die Besetzungsentscheidungen für Aufsichtsratspositionen im öffentlichen Sektor sind für Frauen nicht einfacher geworden. „Oft werden bei Frauen strengere Anforderungen und Beurteilungskriterien festgelegt, während bei Männern in der Vergangenheit häufig einfach die aktuelle Position oder persönliche Kontakte ausschlaggebend waren“, beschreibt es Gundi Wentner. „Auch auf Vorstandsebene erkenne ich keine Tendenz zu mehr Frauen“, resümiert die Deloitte Partnerin. Für jene Frauen, die sich proaktiv für ihre Karriere entscheiden, wird es wohl auch weiterhin einige Hürden zu überwinden geben. Neben der fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung lohnt es sich aber, Zeit in den Aufbau eines privaten und beruflichen Netzwerkes zu investieren und die eigenen Kompetenzen und Erfolge zukünftig stärker ins Rampenlicht zu stellen.

Text: Mag. Andrea Jindra – erschienen in SUCCEED 04/2012 und auf Weiterbildungsmarkt.at

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Das menschliche Gehirn ist der bessere Computer

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Unser Gehirn verändert sich laufend, wenn wir lernen. Dauerhaftes Lernen erfolgt zwar nur langsam, sind die Strukturen allerdings erst einmal im Langzeitgedächtnis verankert, dann ist der Lerneffekt stabil. Der verstärkte Einsatz von Computer und Internet wird in der Gehirnforschung durchaus kritisch betrachtet. Der deutsche Psychiater und Gehirnforscher Manfred Spitzer war Ende Juni zu Gast beim 1. Wiener Kongress für Mentale Stärke und gab interessante Einblicke in die Funktionsweise des menschlichen Gehirns.

Die gute Nachricht: Unser Gehirn hat 100 Milliarden Nervenzellen mit jeweils 10.000 Verbindungen. Diese Verbindungen, auch Synapsen genannt, verändern sich, wenn sie benutzt werden. Diese Entwicklung ist das Lernen. Durch laufendes Lernen verändert sich das Gehirn. Das Gehirn wächst mit der Aufgabe, denn es wird dichter, wenn gelernt wird. Erkenntnisse aus der Gehirnforschung zeigen auch, dass das Gehirn und die Erinnerungen, also das Gedächtnis nicht stabil sind. „Es geht nicht, eine Erinnerung zu erinnern, ohne sie zu verändern“, gibt Manfred Spitzer zu bedenken.

Das menschliche Gehirn ist besser als eine Festplatte

Der Mensch lernt langsamer als der Computer. Ein bis zwei Jahre dauert es, bis Erinnerungen im Langzeitgedächtnis abgespeichert werden. Dann sind die Erinnerungen aber dauerhaft im Gehirn verankert. Bei den massenhaft vielen Eindrücken und Ereignissen, die im Laufe eines Tages auf uns einprasseln, wird aber nur jene Begebenheit abgespeichert, die als wichtig erachtet wird. „Nicht der Einzelfall, sondern das Allgemeine wird gelernt“, erklärt der Gehirnforscher. Dabei werden eindrückliche Erlebnisse im Gehirn verarbeitet und es entstehen neue Verbindungen. Wenn später ein ähnliches Ereignis eintritt, dann wird diese gemerkte Erinnerung wieder abgerufen. Dieser Merkprozess, bzw. das Lernen erfolgt im Schlaf oder wenn man döst.

Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis

Das Langzeitgedächtnis ist in der Gehirnrinde angesiedelt. Sobald Erinnerungen in der Gehirnrinde abgespeichert sind, braucht es das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr. Der Hippocampus hat im menschlichen Gehirn die Funktion des Kurzzeitgedächtnisses. Dieses ist wichtig, für das Abspeichern der Ereignisse, Informationen und Geschichten.

Im Gehirn werden auch laufend neue Nervenzellen gebildet. Diese neuen Zellen werden aber ausschließlich im Hippocampus erneuert, nicht im Langzeitspeicher. Manfred Spitzer gibt auch den Zuhörern Tipps, wie sie ihr Gehirn fithalten können: „Wenn man Stress hat, sterben mehr Nervenzellen ab. Beim Jogging wachsen mehr Zellen nach.“ Außerdem erklärt er Wege für eine Alzheimer-Prophylaxe: „Kreuzworträtsel, Sudoku und Golfspielen fordern das Gehirn nicht. Wenn Sie etwas für ihr Gehirn tun wollen, dann beschäftigen Sie sich mit Menschen.“

Bildung von Strukturen

Durch unsere Lebenserfahrungen bilden sich im Gehirn Strukturen. Diese Strukturen sind dafür verantwortlich, dass wir immer den bekannten Weg gehen, auch wenn es nicht der schnellste Weg ist. „Es ist viel leichter, sich eine schlechte Angewohnheit nicht anzugewöhnen, als sie sich wieder abzugewöhnen“, schildert Manfred Spitzer die wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Gefahren der digitalen Demenz

Manfred Spitzer hat sich in den letzten Jahren auch verstärkt mit den Folgen von intensiver Computer- und Internetnutzung auseinander gesetzt und die Auswirkungen auf das menschliche Gehirn untersucht. Besonders kritisch sieht er dabei den „Google Effekt“. „Mit der Nutzung von Google erhält das Gehirn den Auftrag: „nicht merken“. Wir merken uns Dinge nicht mehr, weil wir wissen, dass wir jederzeit wieder bei Google nachschauen können“, gibt der Gehirnforscher kritisch zu bedenken. Als Folge der intensiven Computernutzung sieht er die digitale Demenz, ein Zustand, bei dem es schwerfällt, sich Dinge zu merken, sich zu konzentrieren und auch Entscheidungen zu treffen.

Um das Wissen im World Wide Web wirklich nutzen zu können, ist aber bereits Expertenwissen, also Vorwissen notwendig, daher kritisiert Manfred Spitzer vor allem den verstärkten Einsatz von Computer und Internet in den Schulen.

Gerade in Zeiten der Überalterung der Gesellschaft ist Demenz ein wichtiges Thema. Der geistige Abstieg durch eine Demenz ist aber weniger stark ausgeprägt, wenn bereits viel Struktur im Gehirn war. Demnach ist viel Lernen die beste Medizin gegen Alzheimer.

Der Wiener Kongress für Mentale Stärke wird im kommenden Jahr fortgesetzt. Nähere Informationen finden Sie unter: www.mentalkongress-wien.at

Text: Mag. Andrea Jindra. Dieser Fachbeitrag ist auch erschienen auf www.Weiterbildungsmarkt.at.

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Erfolg ist das Ergebnis des eigenen Denkens

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lle Kraft kommt von innen und nicht von irgendwelchen äußeren Einflüssen. Sich dies bewusst zu machen ist ein aktiver Prozess für jeden einzelnen. Bernhard Moestl, Buchautor und Trainer für Führung, Motivation und Bewusstsein gab beim 1. Wiener Kongress für Mentale Stärke Ende Juni wertvolle Anregungen, das eigene Denken einmal kritisch zu reflektieren.

„Das kann ich“ und „Ich bin der Beste“ – Wer es schafft, diese Sätze zu denken, ist schon wirklich gut unterwegs. Hingegen das Denken „Ich schaffe das nicht“ erzeugt ebenfalls eine Kraft, allerdings eine negative.

Bernhard Moestl, der einige Monate in einem Shaolin Kloster gelebt hat, um das Leben der Mönche zu studieren, gab den rund 200 Teilnehmern des Mentalkongresses den Rat: „Miss dich mit dir selbst, trau dich und fühle dich als der Beste“. Für einen Vergleich unseres Könnens und der eigenen Leistung sollten wir daher nie andere Menschen heranziehen, sondern immer nur uns selbst. Wer das beherzigt, erkennt einerseits die Fortschritte in der eigenen Entwicklung, andererseits hat es eine positive Auswirkung auf unser Bewusstsein.

Im Hier und Jetzt leben

Viele Menschen machen sich laufend Gedanken, über „was wäre gewesen wenn…“. Was wäre, wenn ich gestern im Lotto gewonnen hätte, oder was wäre, wenn ich damals etwas anders gemacht hätte. Diese Gedanken sind jedoch sinnlos und damit verschwendete Zeit. „Wenn ich etwas anders gemacht hätte, dann hätten andere auch anders gehandelt, und dann wäre die Situation anders als sie heute ist“, gibt der Experte der fernöstlichen Kultur zu bedenken. Im Hier und Jetzt zu leben, bedeutet hingegen, die Dinge zu akzeptieren, wie sie in diesem Moment sind. Daher rät Bernhard Moestl seinen Zuhörern: „Nimm die Dinge so an, wie sie sind, weil du sie jetzt nicht ändern kannst“. Damit schafft man auch die Voraussetzung, glücklich zu leben.

Die eigene Angst kontrollieren

Nicht immer läuft im Leben alles reibungslos, manchmal geht auch etwas schief. Wer seine Angst vor dem Scheitern kontrollieren will, muss lernen, Scheitern auch im Kopf durchzuspielen. Wer bereits den schlimmsten Fall durchgedacht hat, dem ist die schlimmste Situation bereits bekannt und ist bereits vorbereitet. „Scheitern können ist eine Voraussetzung für Erfolg“, erklärt Bernhard Moestl und beschreibt dies anhand des Beispiels der Samurai Kämpfer: Vor einem Kampf haben sich die Samurais vorgestellt, bereits tot zu sein. So entwickelten sie eine immense Kraft, da sie nichts mehr zu verlieren hatten.

Wir erzeugen die Wirklichkeit

Wenn wir uns nicht vorstellen können, etwas Bestimmtes zu tun, dann können wir es auch tatsächlich nicht. Wenn wir es hingegen schaffen, uns in Gedanken Dinge vorzustellen, die wir tun wollen, ist dies eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung in die Tat. „Wir erzeugen Wirklichkeit mit dem was wir denken. Wenn uns das bewusst ist, dann treffen wir auch bewusste Entscheidungen“, gibt der Buchautor und Trainer Bernhard Moestl den Teilnehmern noch mit auf den Weg, denn: „Erfolg ist auch das Bewusstsein von Erfolg“.

Der Wiener Kongress für Mentale Stärke wird im kommenden Jahr fortgesetzt. Nähere Informationen finden Sie unter: www.mentalkongress-wien.at

Text: Mag. Andrea Jindra – Dieser Beitrag ist auch erschienen auf Weiterbildungsmarkt.at

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Wenn Katzen Unternehmen führen

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ie 200 Jahre alten Märchen der Brüder Grimm haben hohen emotionalen Gehalt und vermitteln Tugenden, die auch für Organisationen wichtig sind. Prof. Rolf Wunderer von der Universität St. Gallen verbindet seit zehn Jahren die Erkenntnisse der Märchenforschung mit der Managementlehre. Im Interview mit Andrea Jindra vermittelt Prof. Wunderer neue Blickwinkel aus der Managementforschung auf die beliebten Märchen der Kindheit.

Herr Prof. Wunderer, Sie forschen bereits seit zehn Jahren an dem Thema „Management und Märchen“. Wie sind Sie darauf gekommen, Märchen auf das Management zu übertragen?

Prof. Wunderer: Ich stellte bei Seminaren fest: Anschauliche Beispiele zu Führungsfragen und Motivation bleiben besser hängen als nur nüchterne Zahlen und Ergebnisse von Untersuchungen. So begann ich vor zehn Jahren, Führungsstile der letzten 50 Jahre mit Tiermetaphern zu beschreiben. Sie reichen vom autoritären Führungsstil der 50er Jahre nach der Befehlstaktik, der sogenannten „Schäferhundführung“ „Sitz, Platz, fass“, über die Auftragstaktik mittels Jagdhunden: „Apport“, die Kooperation im Huskygespann bis hin zur delegativen „Katzen-“ und teilautonomen „Katerführung“ als den heute bevorzugten Führungsstilen. Die Märchenfigur des Gestiefelten Katers pflegt sogar den Führungsstil des „Managing the Boss“.

Welchen Zusammenhang sehen Sie zwischen dem Gestiefelten Kater und dem heutigen Management?

Prof. Wunderer: Katzenartiges Denken und Handeln nimmt zu, auch wegen Wertewandel und höherer Ausbildung. Wenn Führungsspannen zunehmen, müssen sich Manager auf Fachwissen und Entscheide ihrer Mitarbeiter verlassen können. Hier ist kreatives Mit-Unternehmertum gefragt. Der gestiefelte Kater wie auch das tapfere Schneiderlein zeigen autonome Selbststeuerung.

Der Kater versteht viel von Marketing und Produktivität. Statt Mäuse fängt er die vom König wesentlich gesuchteren Rebhühner, betreibt also uptrading. Sein Meisterstück aber ist sein „unfriendly takeover“, also seine kreative Übernahme des Zaubererschlosses, das er nun als Haus seines Herrn deklariert. Es folgt die Heirat mit der Prinzessin und damit eine Fusion der beiden mächtigsten Institutionen des Reichs. Und so wird der Müllersohn König und sein Kater erster Minister.

Auch in Firmen zeigt sich: Chefs lassen sich von Mitarbeitern führen, wenn diese fachlich mehr wissen. Als Problem zeigte sich, dass klassische „Hundeführer“ große Probleme bei der Führung von Katzen und Katern haben. Letztere arbeiten in der Praxis oft als freie Mitarbeiter oder in eigener Firma. Viele Märchenhelden agieren als katzentypische autonome Freelancer mit großen Chancen und Risiken.

Welches Märchen verwenden Sie noch zur Veranschaulichung einer aktuellen Führungssituation?

Prof. Wunderer: Ein Thema ist heute Mobbing, oft über Internet. Das wird sehr gut im Märchen Aschenputtel gezeigt. Stiefmutter und -schwestern setzen es extremen Belastungen aus, zum Beispiel ausgrenzen, Spitznamen geben, in die Herdasche vertreiben, verspotten, dazu noch Linsensortier-und Schuh-Assessments. Eine Motivation der Stiefmutter kann das Konzept vom „egoistischen Gen“ erklären, das die eigene „Brut“ bevorzugt. Dazu delegiert sie noch Mobbingkompetenzen an ihre Töchter und bricht mehrfach Verträge bei den Linsensortiertests. Schließlich fordert sie in extremer Karrieresucht die Selbstverstümmelung ihrer Töchter. Und der eigene Vater zeigt keinerlei Commitment gegenüber Aschenputtel. Er duldet das Mobbing und hilft noch beim obsessiven Verfolgen, dem „Stalking“ des Prinzen nach zwei Bällen. Spannend aus Managementsicht sind auch der beispielhafte Durchhaltewillen und die Resilienz der Heldin bei all diesen Bedrohungen. Ihr Fremd- und Selbstvertrauen stützen sie und stärken ihre Selbstwirksamkeit. Sie beweist unternehmerische Qualifikationen, findet also kreative Problemlösungen, verhält sich sozialkompetent und setzt ihre Entscheidungen reflektiert mit ihrem Netzwerk um.

Warum sind Märchen aus Ihrer Sicht so wichtig?

Prof. Wunderer: Eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Demoskopie erhob 2009 zentrale Erziehungsziele von Eltern in Deutschland. Das Ergebnis lautete: Eltern wollen ihren Kindern Werte wie Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, Höflichkeit und gutes Benehmen vermitteln, persönliche Fähigkeiten entfalten, Hilfsbereitschaft und Gerechtigkeitssinn zeigen. Aus meinem Forschungsprojekt ergaben sich hohe Übereinstimmungen der Erziehungsziele der Brüder Grimm und ihrer Märchen vor 200 Jahren mit denen heutiger Eltern. Das sind also Tugenden, die auch für Organisationen wichtig sind. Diese Werte verlangen wir von guten Managern und Mitarbeitern.

Mittlerweile belegen auch die Neurowissenschaften, dass Prägungen der Persönlichkeit früh beginnen und nachhaltig wirken. Charakter und Persönlichkeit eines Kindes bilden sich besonders in den ersten Jahren nach der Geburt aus. Während der Schulzeit stabilisiert sich dann die Persönlichkeit. Märchen werden bis ins Alter von zehn Jahren gelesen, gesehen und gehört. Wenn man also Kinder nach den Grimm’schen Märchen erzieht, werden sie damit auch schon unterstützend und bleibend auf Werte von Managern sozialisiert.

Ein Problem heutiger Erziehung sehe ich, wenn die technische und mentale Prägung vor der emotionalen rangiert. So bietet man Kleinkindern schon iPhones mit Babyapps und schickt sie möglichst bald in Frühenglisch, statt sich verstärkt um ihre emotionale und soziale Erziehung zu kümmern. Diese kann man nur begrenzt delegieren und sie ist nicht PISA relevant.

Märchen kommunikativ vermittelt, können mit ihrem hohen emotionalen und werteorientierten Gehalt die Erziehung unterstützen.

Was sagen Manager, wenn Sie mit Märchen als Metaphern arbeiten?

Prof. Wunderer: Die Reaktionen sind sehr individuell und zielgruppenorientiert verschieden. Frauen kennen meist mehr Märchen, sind häufiger daran interessiert. Kommunikations-, Marketingmanager und Personalentwickler sind meist offener dafür als rationale Gruppen aus der Technik oder dem Finanzbereich. Auffallend ist, dass gerade Jüngere klassische Märchen nicht mehr kennen. Bei der Arbeit mit Managern ist es erfolgreich, die Märchen mit klaren Managementkonzepten, mit unternehmerischen Kompetenzen und Leitwerten oder Instrumenten wie Portfolioanalysen oder dem Führungsstilkontinuum zu verbinden. Das betrifft auch konkrete Probleme des Führungsalltags wie Motivation, Vertragstreue, Loyalität oder „Commitment“ sowie Mobbing. Immer wieder bekomme ich auch die Rückmeldung von Teilnehmenden aus meinen Vorträgen, dass sie sich zukünftig wieder mehr mit Märchen beschäftigen wollen.

(Erschienen in SUCCEED 02/2012) Text: Mag. Andrea Jindra

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